QSL-Karten – die Visitenkarte der Funkamateure

QSL-Karten – die Visitenkarte der Funkamateure

Wer im Amateurfunk unterwegs ist, stolpert früher oder später über den Begriff QSL-Karte. Gemeint ist damit nichts anderes als eine Empfangsbestätigung. Wenn zwei Funkamateure ein QSO, also ein Funkgespräch, miteinander geführt haben, schickt man sich häufig eine solche Karte zu. Das Ganze hat ein bisschen was von Postkartenromantik – und genau das macht es auch heute, im digitalen Zeitalter, noch besonders.

Wozu braucht man QSL-Karten?

Zum einen dienen sie ganz praktisch als Beleg für das Funkgespräch. Wer zum Beispiel Diplome oder Auszeichnungen im Amateurfunk beantragen möchte – etwa das bekannte „Worked All States“ oder ein DXCC – muss die entsprechenden Verbindungen nachweisen. Früher ging das nur über QSL-Karten. Heute gibt es zwar auch elektronische Systeme wie Logbook of the World (LoTW) oder eQSL, aber viele Funker sammeln die gedruckten Karten nach wie vor mit Leidenschaft.

Zum anderen haben QSL-Karten einen ideellen Wert. Sie sind eine Art Visitenkarte des Funkamateurs, oft liebevoll gestaltet, mit Fotos, Motiven aus der Heimatregion oder Symbolen des eigenen Hobbys. Manche Karten sind wahre kleine Kunstwerke und haben Sammlerwert.

Wie kommt man an eine QSL-Karte?

Im Normalfall läuft der Tausch über den Amateurfunkverband. In Deutschland ist das der DARC (Deutscher Amateur-Radio-Club e. V.), der ein eigenes QSL-Büro betreibt. Wer Mitglied ist, kann seine Karten dorthin schicken, und sie werden gesammelt in alle Welt weiterverteilt. Das spart Porto und macht den internationalen Austausch möglich.

Natürlich kann man Karten auch direkt per Post verschicken – manche Funkamateure bevorzugen den direkten Weg, gerade bei seltenen DX-Stationen.

Geht das auch ohne Amateurfunklizenz?

Ja, zumindest bedingt. Viele SWLs (Short Wave Listener) – also Kurzwellenhörer – schicken ebenfalls Empfangsberichte und erhalten im Gegenzug QSL-Karten. So kann man auch ohne eigenes Rufzeichen eine Sammlung aufbauen. Manche Rundfunksender auf Kurzwelle verschicken bis heute QSL-Karten an Hörer, die einen Empfangsbericht einsenden.

Wo kann man QSL-Karten herstellen lassen?

In Deutschland gibt es einige Anbieter, die speziell QSL-Karten drucken:

  • Druckerei beim DARC – für Mitglieder eine sehr naheliegende Option, mit standardisierten Formaten.
  • Spezialisierte Online-Druckereien wie qslshop.de oder qsl-karten.de, die Vorlagen anbieten und auf Funkamateure zugeschnitten sind.
  • Alternativ kann man natürlich auch jede normale Online-Druckerei nutzen, etwa Vistaprint oder Flyeralarm, und ein eigenes Layout hochladen. Wichtig ist nur, dass auf der Karte die nötigen Angaben (Rufzeichen, Name, QTH, Log-Datenfelder) vorhanden sind.