WSPR – Schwache Signale, starke Erkenntnisse

📡 WSPR (ausgesprochen „Whisper“) steht für Weak Signal Propagation Reporter. Entwickelt wurde diese digitale Betriebsart von Joe Taylor, K1JT, um die Funkwellenausbreitung auf den Amateurfunkbändern messbar und nachvollziehbar zu machen – mit erstaunlich geringer Sendeleistung.

Wie WSPR arbeitet

Ein WSPR-Signal enthält nur wenige Informationen: das Rufzeichen, den Standort (Maidenhead-Locator) und die Sendeleistung in dBm. Diese Daten werden als Frequenzumtastung (FSK) über einen Zeitraum von knapp zwei Minuten übertragen.
💡 Dank der sehr schmalen Bandbreite und einer ausgefeilten digitalen Signalverarbeitung können Empfänger Signale noch bis zu 28 dB unter dem Rauschpegel sicher dekodieren – also weit unterhalb der Hörgrenze.

Die empfangenen Daten werden automatisch an die Plattform WSPRnet weitergeleitet, wo alle Stationen ihre Meldungen zusammentragen. Dort lässt sich auf einer Weltkarte in Echtzeit verfolgen, welche Verbindungen gerade möglich sind.

Wozu WSPR genutzt wird

🌍 WSPR ist kein klassischer Kommunikationsmodus. Es dient vielmehr als Werkzeug zur Beobachtung der Ausbreitungsbedingungen und zur Bewertung der eigenen Funkstation. Schon mit wenigen Milliwatt lassen sich erstaunliche Reichweiten erzielen – oft über Kontinente hinweg.

Ein paar typische Anwendungen:

🔧 Antennentests: Veränderungen im Aufbau, in der Höhe oder Ausrichtung lassen sich unmittelbar bewerten, indem man die empfangenen Berichte vergleicht.
📈 Ausbreitungsbeobachtung: Man erkennt deutlich, zu welchen Tageszeiten und auf welchen Bändern die besten Verbindungen möglich sind.
⚙️ Vergleich von Standorten: Besonders interessant bei portablen Aktivitäten oder beim Aufbau neuer Antennenstandorte.
🔋 QRP-Experimente: Zeigt eindrucksvoll, was mit 100 mW oder weniger tatsächlich erreichbar ist.

Technische Voraussetzungen

Für den Einstieg genügt bereits eine einfache Ausstattung:

  • ein Transceiver mit stabiler Frequenz,
    • hier gibt es übrigens sogar Bauanleitungen, die die Aussendung mit einem Raspberry PI ermöglichen – kein Witz 😉
  • eine Soundkarte (oft im Gerät integriert),
  • ein Computer oder Raspberry Pi mit WSJT-X oder ähnlicher Software,
  • und eine exakte Zeitsynchronisation per NTP oder GPS.

Viele SDRs und auch kleine Bausätze unterstützen WSPR direkt. Geräte wie der QRP-Labs WSPR-Beacon senden regelmäßig automatisch und liefern so kontinuierliche Daten, ohne dass der Operator eingreifen muss.

Am heutigen Sonntag mit wenigen Milliwatt rund 700 Empfänger weltweit erreicht.