Erfahrungsbericht: Mein erstes digitales Sprach-QSO mit FreeDV auf macOS

Als passionierter Funkamateur mit einer Schwäche für neue Technologien bin ich immer auf der Suche nach interessanten digitalen Betriebsarten, die nicht nur technisch spannend sind, sondern auch unseren geliebten Kurzwellenbetrieb bereichern. Kürzlich bin ich auf FreeDV gestoßen worden (Dank an Leo) – ein digitales Sprachverfahren, das sich deutlich von klassischen Modi wie SSB oder FM unterscheidet. Und das Beste: Es funktioniert sogar unter macOS!

Installation auf dem Mac

Zugegeben, ich war zunächst skeptisch. Digitale Betriebsarten unter macOS? Das klang nach viel Bastelei. Aber ich wurde angenehm überrascht: Die Installation von FreeDV verlief relativ unkompliziert. Die aktuelle Version konnte ich direkt von der offiziellen Website freedv.org herunterladen. Nach dem Entpacken und Kopieren in den Programme-Ordner lief die App ohne nennenswerte Probleme.

Die erste Verbindung – QSO mit DL1BAK

Nach einigen Tests im Shack und etwas Feintuning an der Audiopegelung wagte ich den Sprung auf 40 Meter. Die Frequenz 7.177 kHz ist ein häufiger Treffpunkt für FreeDV-Freunde. Diese kann ich allerdings nicht nutzen, da mein TRX etwas in die Jahre gekommen ist und dementsprechend ab 7.100 kHz eben nicht mehr sendet. Dort hörte ich aber tatsächlich das charakteristische „Robot Voice“-Klingeln im Empfänger – ein sicheres Zeichen, dass jemand in FreeDV sendet.

Ein kurzer WhatsApp Call an Leo, DL1BAK – und prompt konnten wir gemeinsam die neue Betriebsart testen. Es wurde mein allererstes echtes FreeDV-QSO, und ich war begeistert! Die Sprachqualität war – sagen wir – ungewohnt, irgendwo zwischen Roboter und UKW-Relais, aber erstaunlich verständlich. Besonders beeindruckt hat mich, wie ruhig der Kanal war. Kein Rauschen, kein QRM – nur digitale Sprache. Klar: Wenn das Signal schwächer wurde, brach die Dekodierung abrupt ab, aber solange wir uns mit ordentlichen Pegeln austauschten, lief das Gespräch flüssig.

Technikbegeisterung pur

Was mich besonders fasziniert: FreeDV ist Open Source, nutzt moderne Codec-Technologie (wie den Codec2) und kann Sprachübertragung mit schmaler Bandbreite (700 bis 1600 Hz) bei niedriger Leistung und hoher Effizienz realisieren. Es ist damit eine echte Alternative zu SSB – besonders in lauten oder schwierigen Umgebungen. Noch interessanter ist die ganz neue Sprachübertragung RADEV1 (Radio Autoencoder) – da muss man faktisch gar nichts mehr einstellen.

FreeDV ist damit nicht nur eine spannende technische Spielerei, sondern ein echter Zugewinn für den Amateurfunk. Mein erstes QSO mit Leo, DL1BAK, war ein voller Erfolg – und sicher nicht das letzte! Ich freue mich schon auf weitere Kontakte. Für alle, die gern Neues ausprobieren: FreeDV ist definitiv einen Blick wert!